Schulungsprogramm zur Nachhaltigkeitsbewertung von Verpackungen

Projektlaufzeit: 1. Oktober 2023 - 30. September 2025

Bei Klein- und Mittelunternehmen (KMU) besteht erhöhter Bedarf an Schulungen zur Nachhaltigkeitsbewertung von Verpackungen. Deshalb entwickelte die Hochschule Campus Wien gemeinsam mit der Circular Analytics GmbH, dem Österreichischen Ökologie-Institut und ecoplus Niederösterreich ein maßgeschneidertes Schulungsprogramm, das als Projekt über die Qualifizierungsoffensive der FFG gefördert wurde.

Die Schulungen im Projekt SPICE - Sustainable Packaging in a Circular Economy bestanden aus insgesamt 8 Modulen, die inhaltlich aufeinander aufbauten.

In Modul 1 erhielten die Teilnehmenden einen umfassenden Überblick über die europäischen und nationalen Rechtsgrundlagen im Verpackungsbereich: von der EU-Circular-Economy-Strategie bis hin zu österreichischen Vorgaben wie der Verpackungsverordnung und dem Abfallwirtschaftsgesetz. Aufbauend darauf vermittelte Modul 2 die Grundlagen der holistischen Nachhaltigkeitsbewertung und zeigte, wie ökologische, ökonomische und soziale Kriterien ganzheitlich in die Gestaltung von Verpackungen einfließen können. Anhand konkreter Praxisbeispiele lernten die Teilnehmenden, Nachhaltigkeit messbar zu machen und Verbesserungspotenziale zu erkennen.

In Modul 3 stand die Lebenszyklusanalyse im Mittelpunkt. Die Teilnehmenden erarbeiteten mithilfe digitaler Tools und praxisnaher Übungen eigene, vereinfachte Ökobilanzen und reflektierten die Ergebnisse kritisch im Hinblick auf den betrieblichen Nutzen. Daran anschließend widmete sich Modul 4 der ökologischen Verpackungsoptimierung. Neben der Einführung in das Ecodesign wurden Strategien zur Verpackungsminimierung und innovative Lösungen – etwa aktive und intelligente Verpackungen – vorgestellt. Inspirierende Beispiele aus dem Sustainability Award 2023 und dem Staatspreis 2024 verdeutlichten erfolgreiche Umsetzungsansätze, bevor die Teilnehmenden in einem Workshop eigene Konzepte entwickelten.

Modul 5 rückte Mehrweglösungen in den Fokus. Die Teilnehmenden erhielten einen Überblick über bestehende Mehrwegmodelle in Österreich und diskutierten, wie funktionierende Kreisläufe in Industrie und Handel aufgebaut werden können. Im Anschluss daran befasste sich Modul 6 mit der praktischen Bewertung der Recyclingfähigkeit. Mithilfe der Laborinfrastruktur der FH Campus Wien wurden reale Verpackungen getestet und analysiert, wodurch die Teilnehmenden ein vertieftes Verständnis für Materialien und Sortierprozesse erhielten.

Das folgende Modul 7 widmete sich dem Lebensende von Verpackungen. Nach einem theoretischen Teil zu Abfalllogistik, Sortierung und Design4Recycling konnten die Teilnehmenden ihr Wissen bei einer Exkursion zu Produktions- und Recyclingbetrieben vertiefen. Besonders eindrucksvoll waren die Einblicke in moderne Sortiertechnologien und Recyclingprozesse, die viele Anregungen für die Optimierung eigener Verpackungssysteme boten.

Den Abschluss bildete Modul 8, das der Digitalisierung in der Verpackungsindustrie gewidmet war. Es beleuchtete die wichtigsten Treiber und Herausforderungen der digitalen Transformation und zeigte auf, wie Softwarelösungen, ERP-Systeme und künstliche Intelligenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingesetzt werden können. In einem abschließenden Workshop trainierten die Teilnehmenden die digitale Dateneingabe und die automatisierte Bewertung der Recyclingfähigkeit – ein Ausblick auf die Zukunft der vernetzten, nachhaltigen Verpackungsentwicklung.

Forschungsziele

  • Wissensvertiefung und Kompetenzaufbau

  • Förderung des technologischen Verständnisses

  • Befähigung zur eigenständigen Durchführung von Verpackungsbewertungen hinsichtlich Umweltaspekten

  • Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die betriebliche Praxis 


Fördergeber*innen


Ziele für nachhaltige Entwicklung der UNO

Das Projekt fördert Innovationen im Bereich nachhaltiger Verpackungstechnologien durch die Integration aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse in Schulungen. Es stärkt zudem die industrielle Wettbewerbsfähigkeit von KMUs durch Know-how-Aufbau im Bereich zukunftsfähiger Verpackungslösungen.

Das Projekt zur Entwicklung ressourcenschonender und kreislauffähiger Verpackungen bei. Es unterstützt Unternehmen darin, nachhaltige Lösungen in der Produktion zu integrieren.

Das Projekt basiert auf einer engen Zusammenarbeit zwischen Hochschule, Wirtschaft und öffentlichen Förderstellen und steht dadurch exemplarisch für effektive Partnerschaften. Diese fördern den praxisorientierten Wissenstransfer und die gemeinsame Umsetzung nachhaltiger Entwicklungsziele.


Projektteam


Beteiligte Studienprogramme

Bachelor

Nachhaltiges Ressourcenmanagement

berufsbegleitend

Bachelor

Nachhaltige Verpackungstechnologie

berufsbegleitend