15. Juli 2025

Tagung EIN.BLICK: Die Familie im Fokus

 

Am 14. Juni fand die Fachtagung der Studienprogramme Sozialmanagement in der Elementarpädagogik sowie Kinder- und Familienzentrierte Soziale Arbeit an der Hochschule Campus Wien statt.

Prof. Dr. med. Holger Kirsch beim Vortrag

Keynotespeaker Prof. Dr. med. Holger Kirsch

Unter dem Titel „Die Familie im Fokus. Perspektiven der Sozialen Arbeit und der Elementarpädagogik“ versammelten sich Fachkräfte, Lehrende, Studierende sowie Interessierte aus Praxis, Forschung und Ausbildung, um aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen rund um die Arbeit mit Familien interdisziplinär zu diskutieren.

Ein besonderer Höhepunkt war der Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. med. Holger Kirsch von der der Evangelischen Hochschule Darmstadt, der sich dem Thema „Epistemisches Vertrauen und Mentalisieren in der Arbeit mit Familien“ widmete. In seinem Beitrag beleuchtete er die theoretischen Grundlagen der Mentalisierungstheorie, arbeitete praktische Implikationen für die professionelle Beziehungsgestaltung in der Sozialen Arbeit und der Elementarpädagogik heraus und stieß damit auf großes Interesse bei den Zuhörer*innen.

Im Anschluss folgte eine Reihe spannender Vorträgen, die das Thema Familie aus unterschiedlichen Perspektiven betrachteten: Univ. Ass. Mag. Wolfgang Hagleitner, PhD und Univ. Ass. Guido Thaler, MA, PhD steltten die vorläufige Ergebnisse ihrer empirischen Forschung vor, thematisierten die aktuellen Herausforderungen und Rahmenbedingungen für sozialpädagogische Fachkräfte in der ambulanten Familienbetreuung und gaben einen differenzierten Einblick in strukturelle und prozesshafte Aspekte von Wirkung.

Mag. Katja Frühwirth-Feist, MA, MSc fokussierte sich in ihrem Beitrag auf relevante Faktoren für eine gelingende Elternberatung in der Elementarpädagogik und betonte die Bedeutung eines ressourcenorientierten und partizipativen Ansatzes.

In anschließenden Workshops konnten die verschiedenen Vorträge nochmals vertieft werden oder zentrale theoretische Zugänge hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Arbeit mit Eltern differenziert erarbeitet werden. Im Workshop „Zwei Ansätze – ein Fall“ wurden systemische Zugänge der Fallarbeit kontrastierend zu psychodynamischen Zugängen der Fallarbeit gestellt.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten von Absolvent*innen beider Studienprogramme. Gezeigt wurden Masterarbeiten aus der Kinder- und Familienzentrierten Sozialen Arbeit  sowie Bachelorarbeit aus der Ele-mentarpädagogik. Die Themen reichten von theoretischen Analysen familienbezogener Interventionen – etwa zu Vaterbildern und deren Einfluss auf die Beziehungsgestaltung – über konzeptionelle Überlegungen zu Unterstützungsangeboten für Familien mit psychisch erkrankten Eltern, zu kritischen Reflexionen über Zugangsbarrieren in der Sozialen Arbeit, bis hin zu empirischen Studien aus der pädagogischen Praxis, etwa zur Reflexion professionellen Handelns, gelingenden Elterngesprächen oder zur Interaktionsqualität beim Vorlesen in elementarpädagogischen Einrichtungen.

Mit dieser Fachtagung wurde ein wichtiger Impuls gesetzt, die beide Studienprogramme in einen wissenschaftlichen Dialog zueinander zu bringen, Wissenschaft in ihrer Bedeutung für die Praxis zu fördern und aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen im Kontext von Familie gemeinsam zu reflektieren. Die Vielzahl an Perspektiven und das große Engagement aller Beteiligten unterstrichen die Relevanz des Themas.

Die Veranstaltung legt den Grundstein für eine voraussichtlich jährlich wiederkehrende duale Fachtagung beider Studienprogramme an der Hochschule Campus Wien.

Sozialwissenschaften