24. Oktober 2025

Kinderschutzkonzepte in der elementarpädagogischen Praxis

 

Kindergärten sind seit 2024 dazu verpflichtet, anhand eines Kinderschutzkonzeptes darzulegen, wie konkret Kinder in ihren Einrichtungen vor Gewalt geschützt werden. Nun beschäftigen sich Forscherinnen der Hochschule Campus Wien mit der Thematik.

5 Personen stehen vor einem Fenster

(v.l.n.r.) Verena Messerer, Helene Gieger, Lena Aigner, Anika Eder, Nina Hover-Reisner

Aufgrund dieser jungen Entwicklung gab es bislang aktuell noch kaum Forschung dazu. Daher werden im Rahmen eines Forschungsschwerpunkts am Masterstudiengang Kinder- und Familienzentrierte Soziale Arbeit in Kooperation mit den Elementarpädagogik Studienprogrammen an der Hochschule Campus Wien derzeit mehrere Untersuchungen durchgeführt. Nämlich: wie die Implementierung von Kinderschutzkonzepten in Kleinkindergruppen, Kindergartengruppen sowie Horten erfolgen und gelingen kann.

Teilergebnisse wurden nun von vier Absolventinnen der Hochschule Campus Wien innerhalb eines Symposiums der 4. Innsbrucker Fachtagung zur Elementarpädagogik präsentiert. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass unter anderem zeitliche Ressourcen für einen umfassenden und partizipativen Erarbeitungsprozess, Fortbildungen und Zugang zu fachlichem Wissen, Unterstützung durch Fachkräfte sowie eine gute Kommunikation und Zusammenarbeit im Team für die Umsetzung der Kinderschutzkonzepte förderlich wirken. Ein Handlungsbedarf zeigt sich in der Implementierung des Beschwerdemanagements und der Risikoanalyse. Zusätzlich sind Schwierigkeiten und Unsicherheiten im Umgang mit Gewaltanwendungen an Kindern durch Kolleg*innen vorhanden. Gefordert werden weitere wesentliche Maßnahmen wie unter anderem bessere personelle Rahmenbedingungen, eine gute Teamzusammenarbeit und stetige Fort- und Weiterbildungen.
Die Forschung verdeutlicht zudem, dass die Beteiligung von Kindern am Implementierungsprozess von Kinderschutzkonzepten den Schutz der Kinder stärkt und ihre Selbstwirksamkeit fördert. Gleichzeitig zeigt sich, dass Institutionen mehr Ressourcen und praxisorientierte Schulungen benötigen, um Partizipation und Kinderschutz nachhaltig miteinander zu verknüpfen.

Mit diesem Auftritt konnten wir einerseits unsere Absolventinnen dabei unterstützten, ihre Forschungsarbeit in der Akademia zu platzieren. Darüber hinaus war es eine gute Gelegenheit zur Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit innerhalb des Departments Sozialwissenschaften, genauer gesagt der Studienprogramme der Elementarpädagogik sowie der Kinder- und Familienzentrierten Soziale Arbeit.

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